Fußball mit Blick auf die Adria

Adria-Küste

Das kleine, ursprüngliche Fischerdorf Petrovac liegt 60km nördlich von Albanien und 100km südlich von Kroatien ganz verträumt an der Adria. Ein neuer Fußball-Länderpunkt bringt uns hierher. Der Ort ist menschenleer. Wir sind außerhalb der Saison unterwegs – aber was hier los ist, kann man nicht mal „Nebensaison“ nennen. Tote Hose!

Sturm & Wellen an der Strandpromenade

Heute ist ziemlich schlechtes Wetter. Es weht, stürmt und regnet den ganzen Tag. An der Strandpromenade schlagen die Wellen auf die Steine und fluten die Restaurant-Terrassen. Gut, dass die Touristen Anfang April noch nicht da sind. Später am Abend sehen wir ganze Sandberge, die durch Wellen und Wind bis zu den Häusern geströmt sind. So ein Unwetter ist hier nicht üblich. Überall stehen die Bewohner und bestaunen die hohen Wellen, die auf das Ufer zu rollen und an die alten Fort-Mauern schlagen. Wow, welch‘ Schauspiel.

Die Ruhe ist zurück

Am nächsten Morgen ist man nur noch mit den Sand-Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Adria sieht aus als wäre nichts geschehen. Wir trinken den obligatorischen Espresso (1 €)  mit Blick auf das Nass und genießen die Aussicht vom Fort auf Berge, Bucht und weites Blau. Noch ist es hier ruhig. Lediglich zwei Restaurants und ein paar Cafés haben geöffnet. In den Sommermonaten scheint hier ganz gut was los zu sein. Dann kommen die Russen.

Russischer Bauboom & Immobilien-Pleiten

Bereits im Jahr 2006 kamen die Ersten und haben in günstige Immobilien investiert. Man fing fleißig an zubauen und zerstörte so das Stadtbild mit den schönen, roten Backsteinhäusern. Aus einem verträumten Fischerdorf wurde ein Urlaubsort – jedenfalls für jeweils drei Monate im Jahr. Die Apartment-Häuser schossen aus dem Boden und in die Höhe. Im Jahr 2012 war der Zauber zu Ende und die Russen pleite. Nun zieren graue Bauruinen das Panorama von Petrovac. Einfach nur schade. Der Ort hätte sonst noch viel mehr Charme. (Die Ruinen haben es übrigens gar nicht bis auf unsere Kamera geschafft 🤭)
Ein paar Fischer gehen immer noch ihrer harten Arbeit nach und wir genießen den frischen Fang abends auf unseren Tellern.

Fußball mit Blick auf Berge und Adria

Der eigentliche Grund unseres Stopps in Petrovac galt aber dem geliebten Fußball. In der ersten Liga trafen sich hier der Heimatverein und der Hauptstadtverein zum abendlichen Kick. Bei Frühlingsluft mit Blick auf Berge (Montenegro heißt ja übrigens übersetzt Schwarzer Berg) und das Rauschen der Adria im Hintergrund ging es ganz gut zur Sache. Als dann in der 85. Spielminute der Stromaggregator ausfiel, was das Highlight perfekt. Nach zehn Minuten in der totalen Finsternis einigte man sich darauf, das derzeitige Ergebnis von 0:0 als Endergebnis zu werten. So ist unsere Reise um eine weitere Geschichte reicher.

Fußball in Montenegro

Länderpunkt Montenegro


Restaurants
Wir kennen lediglich das Restaurant Katic an der Promenade. Es ist auch eines von denen, die Anfang April überhaupt geöffnet haben… Hier bekommt man das typische, schwarze Risotto mit Tintenfisch und Tintenfisch vom Grill. Mit Blick auf die Adria und bei fairen Preisen ein guter Tipp unseres Gastgebers Marko.


Unterkunft
In Petrovac haben wir in Gregovic Family Apartments* für 22 €/Nacht gewohnt. Der Eigentümer Marko hat uns sogar am Busbahnhof abgeholt und die 700m (!) mit seinem Auto zur Unterkunft gebracht. Gastfreundschaft groß geschrieben. Das Apartment ist klein, aber sauber und mit Mini-Blick auf die Adria. Wir waren die einzigen Gäste und hatten unsere Ruhe – abgesehen vom Sturm…


Per Bus von Albanien (Shkodra) nach Petrovac
Um von Albanien nach Montenegro zu kommen, kann man in Shkodra (Busstopp direkt neben der Moschee) den Bus bis nach Ulqin/Ulcinj direkt hinter der Grenze nehmen. Für die Strecke von ca. 45km muss man zwei Stunden und 5 € einplanen. An der Grenzkontrolle wurde der Bus recht schnell abgefertigt. Hier kann es aber auch länger dauern. Wenn man nicht über Podgorica fahren möchte, ist diese Verbindung die Einzige, um nach Montenegro zu kommen.
In Ulqin/Ulcinj endet der Bus und für die Weiterfahrt nach Petrovac muss man nochmal umsteigen. Wir haben in Ulqin leider den Bus nach Petrovac knapp verpasst und so 90 Minuten im leeren Bahnhof verbraucht und – na klar – Espresso getrunken. Der nächste Bus hat uns dann bis Bar (3 €) gebracht; dort sind wir nach 15 Minuten in den dritten Bus des Tages gestiegen und bis Petrovac (2,50 €) gefahren.


Reisevorbereitung & unterwegs vor Ort
Zur Vorbereitung auf unsere Reise und als ständiger Reisebegleiter hat sich der Lonely Planet Eastern Europe auf englisch bewährt. Der Reiseführer ist ideal für einen schnellen Überblick über Montenegro, Bus-Verbindungen von A nach B und für Sightseeing-Tipps.
Hier gibt es den Lonely Planet*


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