Wir haben unseren Aufenthalt in Tirana genutzt, um einen Tagesausflug nach Berat zu machen. Die Stadt erreicht man in 2,5 Stunden per Mietwagen oder in 3 Stunden per Bus. Wir haben uns für die Mietwagen-Variante entschieden und 24€ für die 24-Stunden-Miete sowie ca. 16€ für das Benzin gezahlt.
Der Weg nach Berat
Berat liegt südlich von Tirana. Die Strecke führt vorbei an kleinen Orten und vielen Feldern, auf denen Obst, Gemüse und Getreide angebaut wird. Man darf auf den Straßen maximal 60km/h fahren, sodass die Strecke von 120km sich ein wenig in die Länge zieht. Dennoch lernt man hier das Leben der Albanier außerhalb der Hauptstadt ein bisschen besser kennen. Die Häuser sind alle aus Stein und haben Strom.
Ehrlich gesagt haben wir das Leben hier sogar etwas ärmer erwartet. Wobei wir damit nicht meinen, dass man hier gut lebt. Das Leben ist einfach und hart. Sogar die Ältesten arbeiten noch auf dem Feld und die Ernte wird direkt an der Straße verkauft.
In den Orten stehen wir immer wieder Bauruinen. Schade, dass man die Häuser nicht fertig bauen konnte. Teilweise werden die leeren Gebäude nutzt, um Heu zu lagern oder Wäsche im Trockenen aufzuhängen.
Berat am Osum River
Der Ort Berat wird „Stadt der „1.000 Fenster“ gemeint. Warum, wird uns ziemlich schnell klar, wenn man um die letzte Kurve biegt und sich die Stadt am Flussufer des Osum vor uns ausbreitet. Am Uferhang stehen zu beiden Seiten Hunderte weiße Häuser mit unzähligen Fenstern. Die Atmosphäre ist entspannt und der Ausblick hoch in die Berge sehr schön. In der Fußgängerzone sitzt man in der Sonne bei Espresso und Zigarette (wie eigentlich überall in Albanien…) und klönt. Ja, pünktlich zum Frühlingsanfang kommt dann tatsächlich die Sonne raus. Perfekt.
Den Fluss überspannen zwei Brücken, sodass man am Ufer flanieren und auf die schönen Häuser gucken kann. Leider sind nicht mehr alle gut erhalten und das UNESCO-Kulturerbe steht auf der roten Liste der gefährdeten Stätten. Hier würde der ein oder andere Euro zur Restaurierung gut tun.
Berat Castle
Hoch über der Stadt liegt die alte Burg von Berat. Um von dort hinunter auf Felder, Flussbett und Ort gucken zu können, muss man erst einmal den 20 Minuten Anstieg hinter sich bringen. Anschwitzen inklusive 😉
Oben lebt man in mitten der Burg-Mauern. Manche Häuser haben wunderschöne, blühende Pflanzen vor der Tür stehen. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt.
Wie im Übrigen der ganze Ausflug nach Berat. Also bloß nachmachen, wenn ihr in Tirana seid.
Zum Abschluss gibt es noch eine Pita in Heaven’s Kitchen für umgerechnet einen Euro und einen Espresso (ohne Zigarette) für 50 Cent.
Der Rückweg
Dann geht es gestärkt zurück nach Tirana. Wir entscheiden uns für eine andere Strecke als auf dem Hinweg, dieses Mal quer durchs Hinterland. Mit durchschnittlich 50km/h gurken wir durch unzählige Kurven und über teilweise sehr holperige Pisten. Die Orte hier sind klein und wenig luxuriös. Als uns eine Frau zu Fuß mit zwei 5-Liter-Kanistern Wasser entgegenkommen, wird uns klar, wie hart das Leben hier im albanischen Nirgendwo wirklich ist. Sicherlich geht sie den bergigen Weg mehrmals pro Woche. Da kann man froh sein, wenn man es geschafft hat, in Tirana Fuß zu fassen, wo man an jeder Straßenecke Wasser kaufen kann.
Wir beenden den Tag mit schönen Eindrücken aus Berat und fallen nach der langen Autotour ziemlich erschöpft in die Federn.
Reisevorbereitung
Zur Vorbereitung auf unsere Reise und als ständiger Reisebegleiter hat sich der Lonely Planet Eastern Europe auf englisch bewährt. Der Reiseführer ist ideal für einen schnellen Überblick über Albanien, Bahn- und Bus-Verbindungen von A nach B und für Sightseeing-Tipps.
Hier gibt es den Lonely Planet*
Unterwegs vor Ort
Für die Buchung eines Mietwagens empfiehlt sich der Anbieter Billiger-Mietwagen.de.
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