„Wow…“ das ist unser erster Gedanke zu Tokyo.
Noch nie haben wir so viele Männer in dunkeln Anzügen & weißen Hemden und Frauen im Kostüm gesehen.
Tokyo is busy
In den Reinigungen hängen nur Anzüge und weiße Hemden. Sobald dann aber Feierabend ist, ist es an der Zeit zu konsumieren und Geld auszugeben. Egal, an welcher Metrostation wir auch aussteigen: Department Stores, Cafés, Restaurants soweit das Auge reicht. Eine so konsumorientierte Gesellschaft ist wirklich einmalig.
Wahnsinn
Jedes Stadtviertel hat außerdem seinen ganz eigenen Charakter. Besonders japanisch ist „electric town“. Hochhäuser voll mit Automaten & Videospielen. Aber nicht Autorennen, FIFA 2014 oder Golf. Nein, hier wird geballert. Dazwischen Dutzende Shops, in denen man Manga-Kostüme kaufen kann. Wahnsinnig. Ein paar Stationen weiter ein Stadtteil mit alten Tempeln. Das nächste Viertel: DIE Shoppingmeile Japans. Mehr Läden als man zählen kann. Da geht ZARA dann auch mal eben über sechs Stockwerke. Klar, hier leben 38 Millionen Menschen, die wollen Geld ausgeben.
Grün & Heilig
Nicht zu vergessen, die großen Parks. Natürlich wieder toll angelegt und eine ruhige Quelle nach dem Shopping-Trubel. Eines Morgens waren wir beim Sanja Matsuri Festival, wo Hunderte ihre heiligen Schreine von Tempel zu Tempel tragen. Begleitet von Gesang und Trommeln. Eine vielfältigere Stadt als Tokyo haben wir noch nie gesehen. Eine größere auch nicht. Es gibt mehr als 107 Linien im Personennahverkehr. Wer will da noch den Überblick behalten…
Aktiv
Sport darf für uns natürlich auch nicht fehlen. Fußball, Baseball, Sumo. Wir haben alles mitgemacht. Und Sumo ist wirklich eine Geschichte für sich. Zwei Übergewichtige stehen sich minutenlang gegenüber und präsentieren durch Schläge auf Wampe, Po und Schenkel ihre Stärke. Der Kampf an sich dauert nicht länger als 5 Sekunden! Dann geht es mit dem nächsten Pärchen weiter. Kraftwasser trinken, Kraftsalz verstreuen, in die Hocke, los. Den Spaß haben wir uns zusammen mit 13.000 zwei, drei Stunden angesehen. Ein Kampftag geht von 8 Uhr bis 18 Uhr.
Beim Fußball (Derby zwischen Urawa Reds und FC Tokyo 4:1) waren es über 50.000 Zuschauer und beim Baseball-Derby (Tokyo Gaints vs. Tokyo Swallows) über 60.000 im Tokyo Dome! Das sind MegaCity-Dimensionen.
Aktiven Sport gibt es auch – die Japaner sind so schlank wie keine andere Nation dieser Welt – auf den Dächern: Golf-Driving-Range, Baseball- und Tennis-Übungsplätze. Die Stadt platzt aus allen Nähten.
Ein Garten gehört zu den Einfamilienhäusern eigentlich nie dazu. Platz sparen ist angesagt.
Tokyo-Hafencity & Seafood
Seit den 1990-Jahren gibt es die Tokyo-Hafencity, sozusagen als Stadt-Erweiterung. Die ist westlich. Moderne Hochhäuser, breite Straße und eine Promenade mit Blick auf die Skyline.
Aber nicht nur Tokyo hat uns gut gefallen, sondern auch das Essen in Tokyo und ganz Japan. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Abwechslungsreich, frisch, lecker. Reis, Nudeln, Ramen, Oktopus-Bällchen, Fleisch-Spieße, Fisch, Sushi morgens, mittags und abends. Besonders die unterschiedlichen Ramen mit immer wieder anderen Brühen und Beilagen haben es uns angetan.
Unser letzte Nacht haben wir in einem der vielen Kapsel-Hotels verbracht. Hier schläft man in einer Art Kernspin-Röhre in einem großen Schlafsaal-„Regal“. Es war gemütlicher als es aussieht – wenn nicht die Chinesen die ganze Nacht action machen würden…
Tokyo ist eine der faszinierendsten und abwechslungsreichsten Metropolen dieser Welt. Ganz anders als alle vorher besuchten und kein bisschen westlich. Auf den Straßen sind wir häufig die einzigen Weißen (in Japan leben 1% Ausländer) – dennoch guckt uns keiner an. Tokyo, wir kommen wieder – Olympia 2020 könnte das Stichwort sein.
Nun geht’s ab nach Taiwan – vier Tage Taipei und dann ruft Bali.
Unterkunft:
APA Kundashi Hotel, Tokyo
nine hours Hotel, Narita Airport