Nach tollen WM-Tagen in Moskau zieht es uns für ein paar Tage raus aus der Großstadt und rein in den goldenen Ring. Diese Region nordöstlich der Hauptstadt ist bekannt für seine Kathedralen mit goldenen Kuppeln.
Der Zug bringt uns komfortabel in knapp drei Stunden (ca. 7,00 €) von Moskau nach Vladimir. Hier ist die saubere Großstadt vorerst vorbei. Wir sind leicht geschockt als wir aus dem Zug steigen. Am Bahnhof hängen ein paar Typen ab. Am Straßenrand liegt Müll. Die Straße zum Hostel ist ziemlich befahren und es gibt keinen Fußweg. Vorbei das vorbildliche Stadtleben. Hier ticken die Uhren anderes als in Moskau und vorher St. Petersburg.
Als wir die Stadt am nächsten Morgen bei Tageslicht sehen, ist der Schock schnell verdaut. Das Leben im beschaulichen Vladimir plätschert dahin. Gemeinsam mit den Einwohnern genießen wir den heißen Sommertag und erfrischen uns mit Kvas, dem typischen Erfrischungsgetränk aus gegärtem Roggenbrot. Hört sich nicht lecker an, ist es aber.
Vladimirs Stadtkern liegt oberhalb des Flusstals der Kljasma. Unser Blick streift über die grünen Wiesen. Zwischen den Bäumen blitzen die goldenen Kuppeln der Kathedralen. Aha. Wir sind richtig.
Nach einem halben Tag kennen wir dann eigentlich auch schon jeden Meter der Stadt. Unser Highlight in Vladimir ist der Marktplatz. Hier ist zur WM eine große Leinwand aufgebaut. Auf Bierbänken sitzend kann man alle Spiele live sehen. An einem kleinen Tischchen wird Bier gezapft. Total unspektakulär und nachbarschaftlich. Einige bringen ihre eigenen Getränke und Burger mit. Gar kein Problem. Dieses Public Viewing ist so entspannt, dass wir jeden Tag wieder kommen und die Atmosphäre genießen. Als Deutschland sein Spiel in der letzten Minuten gegen Schweden gewinnt, freut man sich auch mit uns….
Im Übrigen schmeißt jeder wie selbstverständlich nach dem Spiel seine Bierbecher und KFC-Verpackungen in den Müll. Klar, oder?! Ja, die Russen sind teilweise wirklich sehr diszipliniert (siehe hierzu auch: Mit Vorurteilen nach Russland).
Suzdal liegt 50 Busminuten nördlich von Vladimir und soll der schönste Orte im goldenen Ring sein. Wir sind gespannt. Für umgerechnet 1,30 € (98,50 Rubel) fahren wir mit dem fast schon historischen Bus (Busverbindungen hier (über Google Chrome automatisch übersetzen lassen)) in Richtung Norden. Am Bahnhof von Suzdal steigen alle Passagiere aus, kaufen sich in der Wartehalle eine zweite Fahrkarte (17 Rubel) und steigen wieder in den Bus. Dieser bringt uns dann ins Ortszentrum.
Unser erster Gedanke gilt den vielen Souvernir-Ständen, die sich an der Hauptstraße aneinander reihen. Wow. Wen auch immer man hier noch erwartet, man ist vorbereitet. Heute ist nicht so richtig viel los. Aber immer noch wesentlich mehr als in Vladimir. Jedenfalls was die Anzahl an Touristen angeht.
Im Süden des Ortes liegt der Kreml. Die Anlage ist, wie eigentlich alles in diesem Land, sehr großzügig angelegt. Die grünen Dächer und weißen Wände strahlen in der Juli-Sonne. Aber goldene Kuppeln? Fehlanzeige. Schön sind die Kirchen und Höfe dennoch anzusehen.
Unser kurzer Ausflug geht nach einem Spaziergang zum Fluss und über den Marktplatz dann auch schon zu Ende. Wir betrachten noch das ein oder andere traditionelle, hübsch verzierte Wohnhaus aus Holz und fragen uns, was es mit diesen goldenen Kuppeln denn nun auf sich hat?!
Was bleibt?
Die Magie des goldenen Rings haben wir nicht so richtig verstanden. Ehrlicher Weise haben wir im Rest des Landes bislang genauso viele goldene Kuppeln gesehen wir in dieser Region hier. Na gut. Der Stopp war dennoch ganz nett. Am besten bleibt uns allerdings das Public Viewing auf dem Dorfplatz in Vladimir in Erinnerung.
Unterkunft
Das Samovar Hostel* liegt etwa 10 Gehminuten von der Hauptstraße in Vladimir entfernt. Die Unterkunft ist ok für einen kurzen Aufenthalt, mehr aber auch nicht. Die Zimmer sind im Sommer ziemlich warm und ohne Gardinen. Die Küche ist nicht besonders sauber. Aber es gibt einen großen Garten, den wir allerdings nicht viel genutzt haben.
Restaurants
Gleich zwei Mal in drei Tagen waren wir bei Veggie Bro essen. Die Wraps und Burger sind super lecker und wirklich günstig.
Wer es süß mag, der sollte die XXL-Baiser im wheat Ivory Café probieren. Da werden Kindheitserinnerungen wach. Der Kaffee hier ist aber auch gut. Im Park gegenüber gibt es erfrischenden Kvas zu kaufen.
Reisevorbereitung & unterwegs vor Ort
Zur Vorbereitung auf unsere Reise und als ständiger Reisebegleiter hat sich das englischsprachige Buch Lonely Planet Russia* bewährt. Der Reiseführer ist ideal für einen schnellen Überblick über die Land und Leute, Transport-Verbindungen von A nach B und für Sightseeing-Tipps.
Für unsere Reiseplanung mit der Transsibirischen Eisenbahn von St. Petersburg nach Vladivostok (10.220 Kilometer) nutzen wir den Lonely Planet Trans-Siberian Railway Guide (Country Regional Guides)*.
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