Grenzübergang Allenby / King Hussein Bridge (von Israel nach Jordanien)

Rucksack auf Reisen

Nach fünf Wochen im Balkan treffen wir für ein verlängertes Wochenende Freunde aus Hamburg. Gemeinsam geht es auf eine kurze Tour durch Jordanien und Israel. Wir landen in Tel  Aviv. Von hier aus geht es über den mittleren der drei Grenzübergänge von Israel nach Jordanien. Der Übergang ist als „Allenby / King Hussein Bridge“ bekannt.

Vom Hostel in Tel Aviv zum Busbahnhof

Wir brechen um 9 Uhr morgens auf, damit wir nicht später an der Grenze vor verschlossenen Türen stehen. Über die Öffnungszeiten sollte man sich informieren, da speziell am Freitag kürzere Zeiten gelten.
Mit dem Minibus geht es von unserem Hostel im Zentrum Tel Avivs zum Busbahnhof. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten und kostet pro Person 5 Shekel.

Von Tel Aviv per Bus nach Jerusalem

Am Busbahnhof steigen wir in den Bus nach Jerusalem. Die Busse fahren in der 6. Etage ab und die Schlange ist schon morgens recht lang. Viele nutzen die kurze Entfernung von Tel Aviv nach Jerusalem wahrscheinlich für einen Tagesausflug. Außerdem sind einige der vielen, vielen israelischen SoldatInnen an Bord. Sowieso wimmelt es in Tel Aviv nur so von jungen Leuten in Uniform. Das 80cm lange Maschinengewehr tragen sie lässig über der Schulter. An den Anblick muss man sich erstmal gewöhnen. 

Der Bus fährt los, sobald er voll ist. Wer Gepäck in den unteren Gepäckfächern verstauen möchte, muss aufpassen, seinen Platz in der Schlange nicht zu verlieren. Wir müssen zwei volle Busse abwarten, bis wir einen Platz bekommen. Die Autobahn ist gut ausgebaut und der Bus hat sogar kostenloses WiFi. Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichen wir dann den Busbahnhof von Jerusalem.

Vom Busbahnhof zum Damascus Gate in Jerusalem

In Jerusalem geht es mit der Straßenbahnlinie 1 weiter zum Damascus Gate. Die Fahrkarten kauft man am Automaten am Bahnsteig und entwertet sie dann im Waggon. Wir fahren durch eine der schönsten Straßen West-Jerusalems mit prächtigen Häusern und Cafés. Am Damascus Gate stürzen wir uns ins pralle arabische Leben. Ach ja, wir haben Europa verlassen. Bis jetzt war uns das gar nicht so klar, aber die Erkenntnis kommt schnell. Die Bürgersteige sind voll mit Menschen, Shops und Allerlei. Was für ein Gewusel und wir mittendrin.

Straßenbahn-Ticket Jerusalem

Straßenbahn-Ticket Jerusalem

Auf der Suche nach dem Bus

Nun gilt es, den Abfahrtsort des Busses zur Grenze zu finden. Dank der Tipps von Rike und ihrem Hinweis auf den Blog „the whole world is a playground“ sind wir recht gut vorbereitet und werden schnell fündig. Orientiert man sich am Schriftzug „Golden Walls Hotel“, ist man im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig. Zwei Eingänge rechts des Hotels geht es durch einen Torbogen in einen schmuddeligen Hinterhof. Schwupps, da sehen wir schon den Minibus mit der Aufschrift „King Hussein Bridge“. Das „Verkaufsbüro“ – wenn man den Raum überhaupt so nennen darf – befindet sich ganz hinten in der Ecke. Der Minivan versperrt uns zuerst etwas die Sicht. Doch schon mal halten wir vier Tickets in der Hand – für zwei Personen und zwei Rucksäcke 😉 (42 Shekel pro Person und 5 Shekel pro Gepäckstück). Bislang ging das alles reibungsloser als gedacht.

Auf zur Ausreise

Als alle Plätze belegt sind, geht die Reise los. Schnell verlassen wir die Vororte Jerusalems und fahren die weiterhin sehr gut ausgebaute Schnellstraße in Richtung Osten. Vorbei an Einöde und israelischem Siedlungsbau. Die Spannung steigt, als wir der Grenze näher kommen. Eine Soldatin steigt ein und überprüft die Pässe. Weiter geht es zur Ausreise. Wir nehmen unsere Rucksäcke an uns, zahlen die Exit Fee von 179 Shekel und verlassen das Grenzgebäude am Ausgang wieder. Dort warten Busse mit jordanischen Kennzeichnen. Der Fahrer verstaut das Gepäck und wir steigen ein. Ein paar Kilometer geht es weiter durchs Niemandsland zwischen Israel und Jerusalem. Immer noch ziemlich viel Einöde.

Ausreise Israel

Ausreise Israel

Wo ist eigentlich die besagte King Hussein Bridge?

Keine Ahnung! Wir bekommen sie nicht zu Gesicht.

Nächster Stopp: Jordanische Grenze. Die Pässe werden vom Fahrer eingesammelt und jeder zahlt 40 Schekel entry Fee (man kann auch in Jordanischen Dinar zahlen). Wir finden uns gemeinsam mit ein paar Mitreisenden in einem Raum mit mehreren Schaltern wieder. Nur zwei Schalter sind wirklich besetzt. Der Rest der Angestellten klönt, raucht oder trinkt Kaffee. Nachdem der Busfahrer den Stapel mit den Pässen einem Beamten durchs Fenster gereicht hat, passiert einige Zeit nichts. Nach ca. 10 Minuten Warten, erhalten wir ohne große Nachfragen (lediglich: „Anna, is that you?“ „Yes, that’s me.“) unsere Pässe zurück.

Willkommen in Jordanien

Da haben wir aber schon wesentlich aufwändigere und langwierigere Einreisen erlebt. Wunderbar. Unsere letzte Etappe ist die einstündige Taxifahrt nach Amman. Nach langem Hin-und-Her finden wir einen Fahrer, der uns zusammen mit einem Franzosen für 25 JOD bis nach Amman bringt. Eine Stunde später haben wir nach insgesamt sechs Stunden das Ziel erreicht: Amman Downtown. Mehr zu diesen Stopp findet ihr hier.

Fazit zum Grenzübergang

Pünktlich losfahren, Bargeld bereit halten und los gehts. Wir sind sehr gut durchgekommen. Es kann an der Grenze aber sicherlich auch länger dauern, wenn mehr Leute und/oder Reisegruppen unterwegs sind. In der Gegenrichtung soll im Übrigen einiges mehr los sein.
Für diejenigen, die von Tel Aviv nach Amman möchten, sei diese Strecke in jedem Fall empfohlen, da sie die schnellste Option ist und kostentechnisch (trotz der höheren Israel Exit Fee als bei den Übergängen im Norden und Süden) ein guter Deal ist. An der Grenze auf jordanischer Seite gibt es auch die Möglichkeit, recht günstig Mietwagen zu buchen. Nach Amman mit dem Auto reinzufahren, sollte man allerdings eher vermeiden. Mehr im Blog….

Wichtiger Hinweis: Es gibt kein visa on arrival an der Grenze. Das jordanische Visum muss vorher beantragt werden.


Reisevorbereitung & unterwegs vor Ort
Zur Vorbereitung auf unsere Reise und als ständiger Reisebegleiter hat sich der englischsprachige Lonely Planet Middle East bewährt. Der Reiseführer ist ideal für einen schnellen Überblick über den Nahen Osten, Transport-Verbindungen von A nach B und für Sightseeing-Tipps.
Hier gibt es den Lonely Planet*


Jordan Pass
Wer sich für mindestens drei Nächte in Jordanien aufhält, dem sei der Jordan Pass genannt. Er darf erst ab dieser Aufenthaltsdauer beantragt werden und spart dann Bares durch Rabatte bei Visa und Eintrittspreisen.


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Die Videos zur Reise seht ihr hier:

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3 Kommentare zu “Grenzübergang Allenby / King Hussein Bridge (von Israel nach Jordanien)

  1. Pingback: China-Visum in Russland beantragen | Reiseblog Expedition Lieblingsorte

  2. Hallo,
    ich habe mal eine Frage zu dem Grenzübergang nach Jordanien. Habt ihr das Visum im Vorhinein schon beantragt? da laut Internet am dem Grenzübergang kein Visum für Jordanien ausgestellt wird.

    Danke für die Antwort
    Lg
    Andreas

    • Moin Andreas,
      ja, wir haben uns im Vorweg den sogenannten Jordan Pass (https://www.jordanpass.jo/Default.aspx) besorgt. Somit konnten wir diesen Grenzübergang auch nutzen. Wenn du direkt nach Jordanien fliegst, reicht ein Visa-on-arrival.
      Wenn man den Jordan-Pass beantragt, muss man jedoch mindestens drei Nächte in Jordanien verbringen.
      Solltest du noch weitere Fragen haben, melde dich gerne!
      Grüße
      Sven

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